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Geisenheim-JohannisbergRheingau

Postleitzahl (PLZ): 65366

Alljährlich zur Herbstzeit überbrachte ein Kurier dem Fürstbabt in Fulda reife Trauben mit der Bitte, über den Beginn der Weinlese zu entscheiden.
Der Kurier des Jahres 1775 kehrte statt nach 8 Tagen, wie üblich, erst sehr viel später zurück. Die Gründe der Verspätung sind unbekannt. Inzwischen waren die Trauben größtenteils in Fäulnis übergegangen. Verwalter Johann Michael Engert war gezwungen, die Weinlese getrennt nach grünen und faulen Trauben durchzuführen.
Solche Wein habe ich noch nicht in den Mund gebracht schrieb er am 10. April 1776 nach der Probe der aus faulen Trauben gewonnenen Weine an den Hofkellermeister Burkhard Schild in Fulda.
So lernte man diese Erscheinung als Edelfäule schätzen, baute die Spätlese zum System aus und gewann Auslesen (1779 erwähnt), Beeren- und Trockenbeeren-Auslesen.
Auch der erste Eiswein der Geschichte wurde 1858 aus gefrorenen Trauben hier geerntet. So ist der Johannisberg die Wiege aller hohen Weinprädikate.

Geisenheim-Johannisberger Winzer und Weingüter